Jakob Forthuber (Jac For) kam am 16. April 1927 in Wolfersdorf bei Freising (Bayern) als Sohn einer Handwerksfamilie zur Welt. Hier verbrachte er auch seine Jugend. Sein Berufswunsch stand schon seit frühester Jugend für ihn fest: Er wollte Kunstmaler werden. Durch den frühen Tod seines Vaters war Jac For jedoch schon als Jugendlicher gezwungen, seinen Lebensunterhalt und den seiner Familie im Meisterbetrieb seines Vaters mit zu bestreiten. Trotz der widrigen Umstände malte er in jeder freien Minute. Der zweite Weltkrieg bedeutete eine weitere tiefe Zäsur: Im Alter von 16 Jahren wurde er zum Militärdienst eingezogen. Schwer an Tuberkulose erkrankt kehrte der damals 18 Jährige aus dem Krieg zurück. Jahrelang war Jac For ans Bett gefesselt, hatte Visionen vom Jenseits und dem Kosmos. Er las unzählige Bücher zu diesen Themen und begann ein Fernstudium der Malerei. Die intensive Beschäftigung mit seinen beiden Leidenschaften; der Astronomie und der Malerei und sein tiefer Glaube ließen ihn diese schwere Krise überwinden. Durch das Fernstudium wurde jetzt auch seine malerische Begabung entdeckt und er erhielt ein Stipendium an der Kunstakademie in München.

Er fand verblüffende Übereinstimmungen mit seinen eigenen inneren Bildern. Hin- und hergerissen, wie er selbst sagte, zwischen korrekter Darstellung astronomischer Erkenntnisse und seiner malerischen Phantasie, experimentierte er mit intensiven Farben, bewegten Formen und mit Licht- und Schatteneffekten. Im Spannungsfeld zwischen Kunst und Wissenschaft suchte er die Tiefe und Schönheit des Universums dem Betrachter zu vermitteln und ihm seinen göttlichen Ursprung bewusst werden zu lassen.

1994 wurde Jac For von der Ours Foundation zu einem internationalen Wettbewerb, mit dem Thema: „Wie stellen Sie sich das 21. Jahrhundert in der Raumfahrt vor?“, eingeladen. Er reichte sein Bild „Nereide zeigt vier rote Punkte - ein Traum“ ein. Das Bild wurde mit einigen anderen in die „erste Weltraumausstellung“ aufgenommen. So reiste dieses Kosmosbild mit der MIR 1994 in  den Orbit und legte über 3000 Erdumkreisungen zurück.

Damit war Jac For einer der ersten Künstler die im Weltall ausgestellt haben. Während seiner Zeit in München hatte er auch immer einen Wohnsitz mit Atelier in seiner ländlichen Heimat Wolfersdorf. Die letzten Jahre seines erfüllten Lebens kehrte er mit seiner Familie ganz dorthin zurück, wo er bis zu seinem Lebensende (17. August 2007) an seinen Bildern arbeitete.

Jac For war ein Wanderer zwischen den Welten auf der Suche nach dem Mysterium des Lebens.

Jakob Forthuber der sich nun den Künstlernamen Jac For gab, zog nach München. Er heiratete seine frühere Krankenschwester (Charlotte Schmidt). Diese Verbindung war sehr glücklich und hielt ein Leben lang. Daraus ging eine gemeinsame Tochter (Sibylle) hervor.

Anfänglich arbeitete er in München bei einem renommierten Kunstverlag in leitender Stellung. An der Akademie konnte er seine besonderen Fähigkeiten im figürlichen Zeichnen und in der Portraitmalerei weiter vervollkommnen. Während er anfangs überwiegend Portraits und Motive aus seiner heimatlichen Umgebung malte, wandte er sich ab 1959 immer mehr der Darstellung kosmischer Ereignisse zu. Er intensivierte seine zweite Leidenschaft: die Astronomie.

In München, besuchte er regelmäßig Vorlesungen über Astronomie und Astrophysik, befreundete sich auch mit Naturwissenschaftlern und verfolgte die Entwicklung der Weltraumforschung. Er war jahrzehntelang Mitglied der Münchner Volkssternwarte und bis zuletzt Dauergast der dortigen Vortragsreihen. 1975 wurde er Mitglied der Herrmann Oberth Gesellschaft (später dann der Deutschen Gesellschaft für Luft und Raumfahrt-Lilienthal-Oberth e. V. / DGLR )

Jac For, suchte und fand Wege, sein wachsendes astronomisches Wissen und seine bildhaften Weltraumvisionen mit seiner Malkunst zu verbinden. Als das Deutsche Patentamt eine „Erfindergalerie“ einrichtete, (die jetzt auch im Internet zu besichtigen ist), erhielt der Künstler den Auftrag, zwölf lebende deutsche Erfinder zu portraitieren, darunter Hermann Oberth, den „Vater der Raumfahrt“, Felix Wankel, den Erfinder des Kreiskolbenmotors und Konrad Zuse, den Erfinder des Computers.

Oft saß Jac For stundenlang in einer Privatsternwarte im Herzen von München, um Himmelserscheinungen zu beobachten. Nach dem Einsatz des Hubble Teleskops (um 1990), wurden immer schärfere, immer aufregendere, Blicke für die Menschheit in das kosmische Geschehen möglich.